Poesiealbum von Margot Spielmann
N° d'objet91/266
TitrePoesiealbum von Margot Spielmann
Créateur Margot Spielmann (Autor)
DescriptionPoesiealbum mit braungemustertem Stoffeinband. Schließe mit verschlossenem Schloss, der Schlüssel fehlt. Das Schloss ist aus dem Einband herausgerissen.
Das Album enthält eine Reihe von handschriftlichen Eintragungen von Eltern, Geschwistern und Freunden von März 1939 bis Oktober 1941. Zu vielen Namen ist mit Bleistift der Verbleib und das Schicksal hinzugeschrieben. Beigelegt ist ein Zeitungsartikel vom 18. September 1981, in dem auch das Schicksal zweier Mädchen, die sich in das Album eingetragen haben, beschrieben ist (Margit und Annemarie Zorek).
Ein zweites Poesiealbum findet sich unter 2007/007.
Das Album enthält eine Reihe von handschriftlichen Eintragungen von Eltern, Geschwistern und Freunden von März 1939 bis Oktober 1941. Zu vielen Namen ist mit Bleistift der Verbleib und das Schicksal hinzugeschrieben. Beigelegt ist ein Zeitungsartikel vom 18. September 1981, in dem auch das Schicksal zweier Mädchen, die sich in das Album eingetragen haben, beschrieben ist (Margit und Annemarie Zorek).
Ein zweites Poesiealbum findet sich unter 2007/007.
Lieu de créationGelsenkirchen
Date 1939 - 1941
Période de création20. Jh., NS-Zeit
Nom d'objetAlbum
Catégorie d'objetDruckwesen
Dimensions
Breite: 12.5 cm
Höhe: 16.5 cm
Höhe: 16.5 cm
Mode d'acquisitionSchenkung
RemarquesDie Besitzerin dieses Poesiealbums hieß Margot Spielmann. 1942 wohnte sie mit ihrer Mutter Luise, dem Stiefvater Curt Totenkopf und ihrer Großmutter Henriette Breuer in einem sogenannten Judenhaus in der Augustastraße 7 in Gelsenkirchen. Margot Spielmann stammte aus einer früheren ehelichen Beziehung ihrer Mutter.
Luise und Curt Totenkopf versuchten, zusammen mit ihrer Tochter Margot in das unbesetzte Frankreich zu fliehen, wurden aber auf der Flucht verhaftet. Das schwer zuckerkranke Mädchen erlitt einen Schock und kam in ein Krankenhaus in Mülhausen, während ihre Eltern getrennt und deportiert wurden. Margot verblieb im Krankenhaus. Dort verstarb sie vermutlich im Spätherbst 1942.
Die Großmutter von Margot, Henriette Breuer, wurde im Juli 1942 von Gelsenkirchen aus nach Theresienstadt deportiert. Ihre mit einem Nichtjuden verheiratete älteste Tochter Elfriede Prüfke nahm die in der Wohnung zurückgelassenen Schriftdokumente an sich – darunter auch das Poesiealbum.
In dieses Poesiealbum haben sich auch die Schwestern Margit und Annemarie Zorek aus Gelsenkirchen eingetragen, die mit vielen anderen aus der Region im Februar 1942 nach Riga in das KZ Kaiserwald verschleppt wurden. Dort missbrauchte man die Schwestern zusammen mit anderen Geschwisterpaaren für sogenannte medizinische Experimente. 1944 starb Margit an den Folgen einer Injektion mit Typhusbazillen.