Potiphars Weib
N° d'objet89/145
TitrePotiphars Weib
Créateur Christian van Sichem (Künstler)
DescriptionDruck eines Holzschnitts von Christoffel van Sichem (1580–1658). Dargestellt ist die versuchte Verführung des biblischen Josefs durch die Frau des ägyptischen Hofbeamten Potiphars (Gen. 39).
Potiphar war ein ägyptischer Beamter, der Josef als Sklaven kaufte und ihn bald zum Verwalter seines Hauses machte. Potiphars Frau, die in der Bibel unbenannt bleibt, versuchte Josef zu verführen. Nachdem Josef geflohen war, beschuldigte Potiphars Frau ihn fälschlicherweise des versuchten Übergriffs, was dazu führte, dass Josef ins Gefängnis geworfen wurde.
Die Szene im Bild zeigt den Moment, in dem Josef sie ablehnt und flieht, während sie ihn mit der linken Hand versucht zu ergreifen und ihn mit der rechten am Gewand festhält bzw. ihm den Übermantel abzieht. Der Mantel dient ihr später als "Beweisstück" für die von ihr behauptete Vergewaltigung. Die hohe gesellschaftl. Stellung von Potiphars Frau wird durch ihr üppiges Auftreten (aufwendige Haartracht, Halskette, Diadem, ...) ausgedrückt, während die entblößten Brüste und das halb entblößte linke Bein auf ihre Unkeuschheit verweisen. Sie sitzt auf der Kante eines mit Stoffen ausgekleideten Bettes, was die Szene in das Schlafzimmer verortet.
Das Bild ist auf dem Museumsobjekt in einen Text eingebettet, der auf altniederländisch verfasst ist und inhaltlich die dargestellte Geschichte wiedererzählt. Diese Wiedererzählung ist aus einem Werk über die Geschichte des jüdischen Volkes von Flavius Josephus.
Das Bild stammt aus einem Exemplar des Buches des Titels [historisch] Flauij Josephi, des Hochberühmten Jüdischen Geschichtschreibers, Historien vnd Bücher: Von alten Jüdischen Geschichten zwentzig, sambt eynem von seinem Leben: Vom Jüdischen Krieg vnd der Statt Jerusalem vnd des gantzen Lands zerstörung siben ...
(Gesamtausgabe der Werke des Flavius Josephus), es gibt hiervon eine Ausgabe (Erstdruck 1574 in Straßburg, Nachdruck 1617) auf Deutsch. Dieses Buch wurde dann alsbald im 17. Jahrhundert in den Niederlanden nachgedruckt. Es ist sehr wahrscheinlich, dass, wie damals üblich, die Holzstichillustrationen von Kopisten nachgestochen wurden. Im Vergleich zur deutschen Ausgabe sind die Holzstiche in der niederländischen Ausgabe daher spiegelverkehrt und weniger detailreich. Während die Holzschnittdrucke der deutschen Ausgabe ferner ein Signaturkürzel von van Sichem enthalten, fehlt dieses aus diesen Gründen auch in den Nachstichen der niederländischen Ausgabe. Dies macht es auch umso wahrscheinlicher, dass die deutsche Ausgabe die Vorlage der niederländischen war und nicht umgekehrt. Van Sichem selbst wiederum bediente sich in seiner Ikonographie an bekannten Gemälden seiner Zeit.
https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10139696?page=26
Potiphar war ein ägyptischer Beamter, der Josef als Sklaven kaufte und ihn bald zum Verwalter seines Hauses machte. Potiphars Frau, die in der Bibel unbenannt bleibt, versuchte Josef zu verführen. Nachdem Josef geflohen war, beschuldigte Potiphars Frau ihn fälschlicherweise des versuchten Übergriffs, was dazu führte, dass Josef ins Gefängnis geworfen wurde.
Die Szene im Bild zeigt den Moment, in dem Josef sie ablehnt und flieht, während sie ihn mit der linken Hand versucht zu ergreifen und ihn mit der rechten am Gewand festhält bzw. ihm den Übermantel abzieht. Der Mantel dient ihr später als "Beweisstück" für die von ihr behauptete Vergewaltigung. Die hohe gesellschaftl. Stellung von Potiphars Frau wird durch ihr üppiges Auftreten (aufwendige Haartracht, Halskette, Diadem, ...) ausgedrückt, während die entblößten Brüste und das halb entblößte linke Bein auf ihre Unkeuschheit verweisen. Sie sitzt auf der Kante eines mit Stoffen ausgekleideten Bettes, was die Szene in das Schlafzimmer verortet.
Das Bild ist auf dem Museumsobjekt in einen Text eingebettet, der auf altniederländisch verfasst ist und inhaltlich die dargestellte Geschichte wiedererzählt. Diese Wiedererzählung ist aus einem Werk über die Geschichte des jüdischen Volkes von Flavius Josephus.
Das Bild stammt aus einem Exemplar des Buches des Titels [historisch] Flauij Josephi, des Hochberühmten Jüdischen Geschichtschreibers, Historien vnd Bücher: Von alten Jüdischen Geschichten zwentzig, sambt eynem von seinem Leben: Vom Jüdischen Krieg vnd der Statt Jerusalem vnd des gantzen Lands zerstörung siben ...
(Gesamtausgabe der Werke des Flavius Josephus), es gibt hiervon eine Ausgabe (Erstdruck 1574 in Straßburg, Nachdruck 1617) auf Deutsch. Dieses Buch wurde dann alsbald im 17. Jahrhundert in den Niederlanden nachgedruckt. Es ist sehr wahrscheinlich, dass, wie damals üblich, die Holzstichillustrationen von Kopisten nachgestochen wurden. Im Vergleich zur deutschen Ausgabe sind die Holzstiche in der niederländischen Ausgabe daher spiegelverkehrt und weniger detailreich. Während die Holzschnittdrucke der deutschen Ausgabe ferner ein Signaturkürzel von van Sichem enthalten, fehlt dieses aus diesen Gründen auch in den Nachstichen der niederländischen Ausgabe. Dies macht es auch umso wahrscheinlicher, dass die deutsche Ausgabe die Vorlage der niederländischen war und nicht umgekehrt. Van Sichem selbst wiederum bediente sich in seiner Ikonographie an bekannten Gemälden seiner Zeit.
https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10139696?page=26
Lieu de créationAntwerpen
Date 1636 - 1636
Période de création17. Jh.
SujetTora
Nom d'objetHolzschnitt
Catégorie d'objetGrafik
MatérielPapier
TechniqueHolzschnitt
Dimensions
Breite: 14 cm
Höhe: 8.5 cm
Höhe: 8.5 cm
Mode d'acquisitionAnkauf
RemarquesFlavius Josephus (ca. 37–100 n. Chr.) war ein bedeutender römisch-jüdischer Priester, Gelehrter und Historiker des ersten Jahrhunderts. Er ist vor allem für seine wertvollen Werke über die jüdische Geschichte und den Jüdischen Krieg bekannt.
