Kennkarte für Fritz Bauchwitz
Object number97/004
TitleKennkarte für Fritz Bauchwitz
CreatorDeutsches Reich
DescriptionDie für Fritz Bauchwitz ausgestellte Kennkarte hat auf der Vorderseite und auf der linken Innenseite ein eingedrucktes großes gelbes J für Jude. Dem Namen Fritz Bauchwitz ist der vom NS-Regime vorgeschriebene Zwangsname Israel beigefügt.
Eine Kennkarte ist vergleichbar mit dem heutigen Personalausweis.
Eine Kennkarte ist vergleichbar mit dem heutigen Personalausweis.
Production placeKöln
Production date 1939 - 1939
Production periodNS-Zeit
Object nameAusweis
Object categoryDruckwesen
MaterialLeinen
TechniqueDruck
Acquisition methodSchenkung
NotesFritz Bauchwitz, auch Fritz A. Bauchwitz bzw. mit vollem Namen Friedrich Adolf Bauchwitz wurde am 21. Juni 1924 in Wien geboren, als Sohn eines jüdischen Kaufmanns. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er zunächst in Berlin und später in Köln, wo er das jüdische Realgymnasium „Jawne“ besuchte. Der Schulleiter Erich Klibansky versuchte, so viele Schüler wie möglich zu retten, indem er im Ausland nach Gastfamilien oder Heimplätzen suchte. Zu diesen Jugendlichen gehörte auch Fritz Bauchwitz.
Nach einem Jahr in England emigrierte Bauchwitz zu Verwandten in die USA, wo er die dortige Staatsbürgerschaft erhielt. Im Sommer 1945 kehrte er mit den US Streitkräften als Stabsoffizier nach Europa zurück.
Nach seiner Rückkehr in die USA 1947 absolvierte er an der Purdue University im US-Bundesstaat Indiana ein Ingenieurstudium. Nach Ausbruch des Koreakrieges zog man ihn erneut ein und sandte ihn wegen seiner Sprachkenntnisse nach Berlin, wo er bis 1956 stationiert war. Anschließend arbeitete Fritz Bauchwitz wieder in den USA als Zivilbeamter bei der US Luftwaffe. Diese zivile Tätigkeit brachte ihn erneut nach Deutschland, 1960 zuerst nach Köln und 1964 nach Bremerhaven. Als die US-Luftwaffe die Bremerhavener Station schloss, verließ er die Streitkräfte und blieb in Bremen.
Fritz Bauchwitz entschied sich für ein Leben in dem Land, das ihn als Jugendlichen ins Exil getrieben hatte. Die Stadt und das Angebot bei Radio Bremen als Journalist zu arbeiten waren ausschlaggebend. Fritz Bauchwitz starb überraschend am Ostermontag, dem 13. April 2009, in Buenos Aires, als er dort seinen jüngsten Urenkel kennenlernen wollte.